Logo: RheumaGuide

Frühe rheumatoide Arthritis (RA)Polypharmazie beeinträchtigt Ansprechen und fördert Nebenwirkungen

17.11.2025Ausgabe 5/20252min. Lesedauer

Polypharmazie (PP), die aufgrund des steigenden Anteils älterer Menschen stetig zunimmt, ist bereits mit vielfältigen Gesundheitsgefahren assoziiert worden. Laut aktuellen französischen Daten bei 497 Patienten mit früher RA und bis zu 10-jährigem Follow-up-Zeitraum korreliert eine PP mit verringerten Chancen für Remissionen und vermehrten Nebenwirkungen.

Die Daten sind ein Weckruf, weil es sich bei der Kohorte um vergleichsweise junge Patienten handelte, zu Beginn im Mittel 48,6 Jahre alt, 77,1% Frauen und einem medianen DAS28 von 5,4 (± 1,20). Als PP galt bereits die Einnahme von im Median ≥2 zusätzlichen Arzneimitteln zur RA-Medikation inklusive Schmerzmitteln (vs. 0–1 in der Vergleichsgruppe). Eine einheitliche Definition für PP gebe es bisher nicht, schreiben die französischen Studienautoren. Die häufigsten Komorbiditäten der Patienten waren kardiovaskuläre Erkrankungen, Depressionen und endokrine Erkrankungen. Der Anteil der Patienten, die im ersten Jahr nach Beginn der DMARD-Therapie eine DAS28-Remission erreichten, lag bei 32,1% in der PP-Gruppe vs. 67,9% in der Nicht-PP-Gruppe (p=0,07). Nach fünf Jahren lagen die Remissionsraten bei 45,0% vs. 56,3%. (p=0,03). Die Wahrscheinlichkeit einer Remission war in der PP-Gruppe nach fünf Jahren um 40% und nach zehn Jahren um 43% geringer als in der Nicht-PP-Gruppe. Von den Patienten, die schwere unerwünschte Wirkungen entwickelten, zählten 86,4% zur PP- und 49,8% zur Nicht-PP-Gruppe.

Quelle
  • Benamar S et al. Polypharmacy in Early Rheumatoid Arthritis: Impact on Treatment Response and Adverse Event Risk in a multicenter French prospective cohort study. ACR Open Rheumatology 2025; 7(8): e70066. doi.org/10.1002/acr2.70066

(ID:50613321)